
Von alters her gilt die Birke als heiliger Baum, der für die Fruchtbarkeitsfeste im Frühling die jungfräuliche Göttin symbolisiert. Selbst heute noch werden in den Dörfern am ersten Mai Maibäume aufgestellt und der Frühling gefeiert.
Vermutlich liegt die Zuordnung der Birke als Jungfrau an der weissen Rinde, die bei jungen Birken sehr zart und seidig ist.
In der Heilkunde werden die Blätter der Birke vor allem im Nieren-Blasen-Bereich und für Haut und Haare eingesetzt.
Heilwirkung: | blutreinigend harntreibend |
---|---|
Anwendungsbereiche: | Allergien Augenringe Blasenentzündung Diabetes Durchfall Ekzeme Flechten Frühjahrsmüdigkeit Gicht Haarausfall Hautprobleme Husten Nierenschwäche Nierensteine Ödeme Rheuma Schuppen |
wissenschaftlicher Name: | Betula alba |
Pflanzenfamilie: | Birkengewächse = Betulaceae |
englischer Name: | Birch |
volkstümlicher Name: | Maibaum, Frühlingsbaum, Besenbaum, Besenbirke, Bork, Bark, Hexenbesen, Hängebirke, Moorbirke, Rauhbirke, Sandbirke, Warzenbirke, Weissbirke |
Anwendung

Birkentee
Die häufigste Anwendung der Birke ist ein Tee (Aufguss) aus den Blättern oder Blattknospen.
Der Tee wirkt stark harntreibend, sodass er gut gegen Rheuma, Gicht und andere Stoffwechselerkrankungen hilft.
Wenn man über mehrere Wochen hinweg täglich drei Tassen Birkenblätter-Tee trinkt, können in manchen Fällen sogar Nierensteine aufgelöst werden.
Bei hartnäckigen Hauterkrankungen kann man Birkenaufguss sowohl trinken als auch für Waschungen und Bäder verwenden. Auch Abkochungen der Birkenrinde kann man für die äusserliche Anwendung von schweren Hauterkrankungen einsetzen.
Birkensaft
Besonders wirksam ist auch der Birkensaft.
Der Birkensaft wird zwischen März und Anfang Mai gewonnen. Dazu braucht man eine Birke, die einen Meter über dem Boden mindestens einen Durchmesser von 20 cm hat. Jüngere Birken kommen für die Saftgewinnung nicht in Frage.
Wichtig! Die benutzte Birke sollte einem selbst gehören oder man braucht die Genehmigung, ihr Saft abzuzapfen. Sonst könnte man Ärger mit dem Waldbesitzer bekommen, wegen Baumfrevel.
Man braucht:
- Einen Holzbohrer, 5 mm Durchmesser
- Ein Glasröhrchen oder einen hohlen Holunderzweig
- Ein Gefäss aus Glas, Plastik oder Emaille.
- Baumwachs oder Pech
So gehts:
- Für die Gewinnung des Birkensaftes bohrt man den Stamm etwa 25 cm über dem Boden zwei bis drei Zentimeter tief an. Der Durchmesser sollte etwa einen halben Zentimeter nicht überschreiten.
- In dieses Loch schiebt man ein Röhrchen, beispielsweise aus Glas.
- Unter das Ende der Röhre stellt man ein Gefäss, vorzugsweise aus Glas und keinesfalls aus Metall.
- Von einem Baum darf man maximal drei Liter raustropfen lassen; mehr würde dem Baum schaden.
- Wenn diese Menge ausgeflossen ist, muss man das Loch mit Baumwachs verschliessen. Normales Wachs ist nicht geeignet, weil es wieder herausrutschen würde.
- Dem Baum muss man anschliessend zwei Jahre Ruhe geben, bis man ihn wieder anzapft.

Von diesem Saft trinkt man täglich zwei bis drei Schnapsgläser, solange der Saft reicht.
Bei Hautproblemen kann man den Birkensaft auch äusserlich anwenden.
Zur Förderung des Haarwuchses kann man die Kopfhaut damit einreiben.
Damit der Saft nicht gärt, muss man ihn im Kühlschrank aufbewahren. Oder man friert ihn in kleinen Portionen ein.
Alternativ kann man den Birkensaft auch mit Alkohol haltbar machen. Dazu nimmt man ein Drittel bis zur Hälfte Alkohol, je nach Prozentgehalt, und mischt ihn mit dem Birkensaft.