Der Frauenmantel ist eine zarte Pflanze mit kelchartigen gelappten Blättern, in denen sich morgens Tautropfen sammeln. Seine Blüten sind zartgelbe doldige Rispen.
Als Heilpflanze hat sich der Frauenmantel, wie der Name schon andeutet, hauptsächlich in der Frauenheilkunde bewährt, aber auch in anderen Bereichen kann er hilfreiche Dienste leisten. Es gibt kaum einen Bereich des Körpers, auf den der Frauenmantel nicht wohltuend einwirken kann. Zumindest glaubt das die Volksheilkunde.
Steckbrief
Haupt-Anwendungen: | Frauenkrankheiten, |
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Heilwirkung: | adstringierend, beruhigend, blutbildend, blutreinigend, blutstillend, harntreibend, krampflösend, Muttermilch fördernd tonisierend, |
Anwendungsbereiche: | Appetitlosigkeit Arteriosklerose Asthma Bindehautentzündung Blähungen Diabetes Durchfall Eiterungen Eitrige Wunden Ekzeme Erkältung Fieber Furunkel Geschwüre Halsentzündung Herzschwäche Kopfschmerzen Lidrandentzündung Magenschwäche Menstruationsbeschwerden Mundentzündung Nachtschweiss Nierenschwäche Ödeme Östrogen-Dominanz PMS Periodenschmerzen Prämenstruelles Syndrom Rachenentzündung Schlaflosigkeit Schnupfen Wechseljahrsbeschwerden Weissfluss Wunden Zahnfleischentzündung |
wissenschaftlicher Name: | Alchemilla vulgaris |
Pflanzenfamilie: | Rosengewächse = Rosaceae |
englischer Name: | Ladys mantle |
volkstümliche Namen: | Dächlichrut, Frauenhäubel, Frauenhilf, Frauenmäntli, Frauenrock, Hasenmänteli, Haubn, Herbstmantel, Herrgottsmäntelchen, Kroanfüss, Liebfrauenmantel, Löwenfusskraut, Mäntli, Marienkraut, Milchkraut, Muttergottesmantel, Neunlappenkraut, Ohmkraut, Perlkraut, Regendachl, Regentropfen, Röckli, Sinau, Sinnau, Sintau, Taubecherl, Taufänger, Taukraut, Taumantel, Tauschüsserl, Trauermantel, Weiberkittel, Wiesen-Frauenmantel |
Verwendete Pflanzenteile: | das blühende Kraut |
Inhaltsstoffe: | Gerbstoffe, Bitterstoffe, Phytosterin, Glykoside, Saponine, Tannine |
Sammelzeit: | blühend von Mai-September |
Anwendung

Die Schulmedizin hat bei ihren Untersuchungen nicht viel Heilkräfte beim Frauenmantel entdeckt, nur eine gewisse Heilwirkung gegen Magen- und Darmbeschwerden traut sie ihm zu.
Dafür schätzt die Volksheilkunde den Frauenmantel um so mehr.
In der Antike war der Frauenmantel nicht bekannt. Erst ab dem Mittelalter taucht er in Kräuterbüchern auf und auch Hildegard von Bingen empfahl ihn.
Frauenkraut
Traditionell ist der Haupteinsatzbereich des Frauenmantels die Frauenheilkunde.
Das liegt wohl unter anderem an seinen Pflanzenhormonen, die dem weiblichen Progesteron ähneln. Dadurch kann der Frauenmantel Mangelzustände ausgleichen, die zu prämenstruellen Störungen und zu Wechseljahrsbeschwerden führen. Zudem wirkt das Frauenmantelkraut entkrampfend, was auch sehr günstig für die Gebärmutter ist.
Als Tee getrunken lindert er nahezu alle Arten von Frauenbeschwerden, seien es Periodenkrämpfe, Prämenstruelles Syndrom oder Beschwerden der Wechseljahre.
Auch während und nach der Geburt kann der Frauenmantel hilfreich sein.
Wenn das Baby dann geboren ist, fördert Frauenmantel-Tee die Milchbildung.
Als Sitzbad kann Frauenmanteltee gegen Weißfluss helfen.
Allround-Kraut
Nicht nur bei Frauenbeschwerden kann der Frauenmantel helfen, sondern auch bei vielen anderen gesundheitlichen Problemen bietet er sich an.
Frauenmanteltee lindert Beschwerden der Atmungsorgane, wie Husten, Erkältung und Schnupfen.
Auch die Verdauung wird vom Frauenmantel gefördert und sanft ausgeglichen.
Ein schwaches Herz wird gestärkt und die Blutgefässe elastischer.
Die Wirkung auf das Nervensystem kann Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit lindern.
Äusserliche Anwendung
Äusserlich angewandt hilft Frauenmantel-Tee als Bad, Umschlag oder Waschung gegen vielerlei Hautbeschwerden.
Gegen Geschwüre kann man Bäder anwenden, gegen Ekzeme Waschungen und zum Schmelzen eitriger Furunkel Umschläge.