Kohl

Der Weißkohl gilt in unseren Zeiten des Überflusses als Arme-Leute-Essen, aber vor allem die ärmeren Menschen wollen hierzulande möglichst nichts mit Kohl zu tun haben.
Dabei ist Kohl nicht nur ein leckeres Gemüse, sondern auch sehr förderlich für die Gesundheit.
Einerseits profitieren Stoffwechsel und Verdauungssystem von Kohlmahlzeiten, andererseits kann man ihn auch für Umschläge gegen Wunden einsetzen, denn der Kohl enthält antibiotisch wirkende Substanzen.
Steckbrief
| Heilwirkung: | blutreinigend, Stoffwechsel fördernd, |
|---|---|
| Anwendungsbereiche: | Geschwüre Gicht Hautentzündungen Langsam heilende Wunden Magengeschwür neuralgische Beschwerden Rheuma Verstopfung Vitamin-C-Mangel Zwölffingerdarmgeschwür Übergewicht |
| wissenschaftlicher Name: | Brassica capitata |
| Pflanzenfamilie: | Kreuzblütler = Brassicaceae |
| englischer Name: | White cabbage |
| volkstümliche Namen: | Kraut, Kopfkohl, Kappes, Krautkopf |
| Verwendete Pflanzenteile: | Blätter |
| Inhaltsstoffe: | Vitamin C, Vitamin A, Proteine, pflanzliche Fette, Harze, Spurenelemente, Kalium, Kaliumnitrat, Kaliumsulfat, Eisen, Magnesiumoxid, Schwefel |
| Sammelzeit: | Herbst |
Anwendung

Essen
Die verbreitetste Möglichkeit, den Weißkohl einzusetzen, ist es, ihn zu essen.
Am wirksamsten ist der Weißkohl roh, aber dann ist er recht schwer verdaulich und fördert Blähungen.
Gegen diese Blähungen helfen Kümmel, Zwiebeln und Knoblauch.
Auch als gedünstetes Gemüse oder in einer Kohlsuppe eignet sich der Kohl, um den Stoffwechsel anzuregen.
Sauerkraut
Besonders gut ist der Kohl auch als Sauerkraut, denn dann ist er roh und außerdem milchsauer vergoren, was an sich schon förderlich für die Gesundheit ist.
Sauerkraut unterstützt durch die Milchsäurebakterien die Darmtätigkeit.
Außerdem enthält Sauerkraut viel Vitamin C und hat dadurch früher im Winter die Menschen vor Skorbut bewahrt, wenn sie regelmäßig Sauerkraut gegessen haben.
Umschlag für schlecht heilende Wunden
Mit frischen Kohlblättern kann man schlecht heilende Wunden behandeln.
Je nach Größe braucht man ein bis zwei Blätter, die in sehr gutem Zustand sein sollten. Dann werden nach dem Waschen und Trocknen die dicken Rippen der Blätter entfernt. Anschließend walzt man die Blätter mit einer Kuchenrolle oder Flasche so lange, bis sie weich und mürbe werden.
Diese gewalzten Blätter legt man als Umschlag auf die Wunde. Zur Befestigung kann man einen Verband anlegen, der nicht zu straff sein sollte.
Zweimal täglich sollte man diesen Umschlag wechseln. Beim Wechseln sollte die Wunde mit handwarmem Kamillentee oder verdünntem Weingeist gereinigt werden.
Saft
Den Kohl kann man auch als frisch gepressten Saft zu sich nehmen.
In dieser Form ist er besonders wirksam und wirkt auch heilsam auf Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre.
Der Kohlsaft wird als Kur etwa vier Wochen lang getrunken. Täglich sollte man einen halben oder ganzen Liter Kohlsaft in kleinen Schlucken trinken.
Sauerkraut-Saft
Sauerkraut-Saft fördert die Verdauung und den Stoffwechsel.
Man bekommt fertigen Sauerkraut-Saft sogar im Handel in Flaschen.
Pflanzenbeschreibung

Schon in der Steinzeit wurde die Ursorte des Kohls vermutlich schon gegessen. Diese Urform wächst an den Küsten Europas.
Wahrscheinlich weil die Menschen den Kohl gerne gegessen haben, haben sie ihn im Laufe der Jahrtausende zu verschiedenen Formen gezüchtet.
Eine dieser Formen ist der Weißkohl, um den es hier geht.
Beim Weißkohl wachsen die Blätter nach und nach so dicht zusammen, dass sich ein fester Kopf bildet.
Im Frühling keimt der Kohl mit kleinen Blättern, die im Laufe der Monate immer größer werden.
Im Laufe des Spätsommers und Herbstes bildet sich der Kopf, der über ein Kilo schwer werden kann.
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