Salbei

Der Salbei gehört zu den Kräutern, die im Mittelmeerraum heimisch sind, bei uns aber auch gut gedeihen. An der richtigen Stelle im Garten gepflanzt, wuchert er über mehrere Quadratmeter.

Sein Spezialgebiet ist die zusammenziehende und desinfizierende Wirkung.

Dadurch wirkt er gut bei Halsschmerzen und ist bei Halsentzündungen aller Art die Pflanze der Wahl.

Der Salbei hat außerdem eine ausgesprochen schweißhemmende Wirkung.

Genauer betrachtet hat der Salbei so vielfältige Heilwirkungen, dass man ihn zu Recht fast als Allheilmittel bezeichnen kann.


Steckbrief

Haupt-Anwendungen:Halsschmerzen,
Schwitzen,
Heilwirkung:adstringierend,
antibakteriell,
blutstillend,
entzündungshemmend,
harntreibend,
krampflösend,
tonisierend,
Anwendungsbereiche:Appetitlosigkeit
Blähungen
Bronchitis
Depressionen
Diabetes
Durchfall
Eitrige Geschwüre
Ekzeme
Erkältung
Erysipel
Fußschweiß
Gallenschwäche
Gedächtnisschwäche
Gesichtsrose
Gicht
Gürtelrose
Haarausfall
Hauterkrankungen
Heiserkeit
Hemmt die Milchsekretion
Hitzewallungen
Husten
Insektenstiche
Kehlkopfkatarrh
Keuchhusten
Leberschwäche
Lungenschwäche
Magenbeschwerden
Mandelentzündung
Menstruationsbeschwerden
Mundgeruch
Mundschleimhautentzündungen
Nachtschweiß
Nervenschwäche
Rachenentzündungen
Raucherhusten
Rheuma
Schlecht heilende Wunden
Schmerzhaft geschwollene Brüste
Starkes Schwitzen
Verdauungsschwäche
Verstopfung
Wechseljahrsbeschwerden
Weißfluss
Wunden
Zahnfleischbluten
Zahnfleischentzündungen
Übergewicht
wissenschaftlicher Name:Salvia officinalis
Pflanzenfamilie:Lippenblütler = Lamiaceae
englischer Name:Sage
volkstümliche Namen:Altweiberschmecken, Edelsalbei, echter Salbei, Garten-Salbei, Gschmackblatteln, Königssalbei, Kreuzsalbei, Muskatellerkraut, Sälvel, Salf, Salfat, Salser, Scharleikraut, Selve, Zaffe, Zuffen, Zupfblatteln
falsche Schreibweisen:Saibei
Verwendete Pflanzenteile:Blätter
Inhaltsstoffe:ätherisches Öl, d-Kampfer, Salviol, Salven, Betulin, Asparagin, Bitterstoff, Borneol, Carnosinsäure, Zineol, Flavonoide, Fumarsäure, Gerbstoff, Gerbsäure, Harz, Ledol, Limonen, Menthol, Östrogenartige Stoffe, Oleanolsäure, Pinen, Sabinol, Salizylsäure, Saponine, Terpineol, Thujon, Thymol, Zink, Vitamine,
Sammelzeit:Mai oder September (vor oder nach der Blüte)

Anwendung

Die bekanntesten Einsatzgebiete des Salbeis beruhen auf seiner schweißhemmenden Wirkung und den Heilkräften gegen Halsschmerzen.

Doch der Salbei kann viel mehr. Man kann ihn gegen fast alle Erkrankungen einsetzen, sagt zumindest der Volksmund.

Innerlich als Tee

Als Tee kann man den Salbei gegen Halsentzündungen aller Art trinken. Er hilft auch gegen Husten, Kehlkopfentzündungen und andere Erkältungserscheinungen.

Man kann den Salbeitee auch in Fällen von Keuchhusten und Raucherhusten trinken. Er stärkt die Funktion der Lungen.

Sänger und Sprecher können den Salbeitee gegen Heiserkeit und Kehlkopfentzündung anwenden.

Der Salbeitee hilft auch bei der Verdauung, er stärkt den Magen und regt die Verdauungstätigkeit an. Er fördert den Stoffwechsel und hilft auch dabei, Übergewicht abzubauen.

Bei zu starkem Schwitzen hemmt Salbeitee die Schweißbildung. Diese Fähigkeit kann man beispielsweise in der Pubertät nutzen, oder auch während der Wechseljahre, wenn man durch die Hormonumstellung zu Hitzewallungen und Schweißattacken neigt. Auch Nachtschweiß kann man mit Salbeitee lindern.

Da der Salbei östrogenartige Substanzen enthält, hilft er gegen allerlei Wechseljahrsbeschwerden und auch Menstruationsbeschwerden in jüngeren Jahren.

Bei stillenden Müttern bremst Salbeitee die Milchproduktion, was vor allem in der Abstillphase sehr nützlich sein kann und Milchstau verhindern hilft.

Zusammen mit Schafgarbe und Birkenblättern kann man Salbeitee bei Diabetes trinken. Man kann damit zwar keine schweren Fälle heilen, aber man kann die sonstige Behandlung und Diät unterstützen.



Äußerlich als Tee

Den Salbei kann man äußerlich als Waschung, für Spülungen und für Bäder anwenden.

Er hilft in dieser Form gegen schlecht heilende Wunden, Ekzeme und Geschwüre. Die Wirkung von Insektenstichen kann gemildert werden.

Auch die Schwitzneigung kann man durch Salbeiwaschungen oder Bäder bremsen, beispielsweise bei Fußschweiß.

Spülungen mit Salbeitee helfen gegen Weißfluss.

Gegen Entzündungen der Mundschleimhaut und Zahnfleischentzündungen kann man den Mund mit Salbeitee ausspülen.

Ätherisches Öl – innerlich

Das ätherische Öl des Salbeis kann in niedriger Dosis innerlich eingenommen werden, wenn man über hochqualitatives Salbeiöl verfügt.

Es wirkt kräftigend, appetitanregend und krampflösend.

Bakterien werden abgetötet und Entzündungen gebremst.

Auch als ätherisches Öl hemmt der Salbei die übermäßige Schweißbildung.

Gegen Erkrankungen der Atmungsorgane kann man Salbeiöl inhalieren.

Ätherisches Öl – äußerlich

Äußerlich wirkt das ätherische Salbeiöl bei verdünnter Anwendung wundheilend und adstringierend.

Es lindert rheumatische Schmerzen.

Andere Anwendungen

Gekaute Salbeiblätter helfen gegen Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch.

Wenn keine Zahnpasta verfügbar ist, kann man durch Salbei kauen auch die Zähne reinigen.


Pflanzenbeschreibun

Der Salbei kommt ursprünglich aus Gebirgen in Südeuropa. Er gedeiht jedoch auch in warmen Gegenden Mitteleuropas sehr gut.

Er ist ein ausdauernder Halbstrauch, dessen untere Stängel verholzen.

Die länglichen, schmalen Blätter stehen gegenständig und sind weich und filzig. Im Frühling sind die Blätter graugrün, im Herbst bis zum Frühjahr sind sie eher silbrig.

Ab Mitte Mai oder Juni blüht der Salbei. An den Spitzen der Stängel stehen die hellvioletten Lippenblüten in Quirlen. Meistens gruppieren sich sechs bis zehn Blüten zu einem Quirl.

Der Geruch des Salbeis ist herb und kampferartig. Der Geschmack ist leicht bitter, adstringierend und auch kampferartig.