
Walnüsse sind vor allem im Winter sehr beliebte Nüsse, die man gerne geräuschvoll knackt und nascht. Die Walnüsse sind nicht nur lecker, sondern sie sind sogar gesund, vor allem für die Blutgefäße.
Der ganze, üppige Walnussbaum ist die reinste Apotheke, denn viele seiner Teile können für die Gesundheit genutzt werden.
Die Blätter werden als Tee zur Stärkung der Verdauung und gegen Hautprobleme genutzt und aus den unreifen Nüssen kann man allerlei Leckereien zubereiten, die zudem noch gesundheitsfördernd sind.
Selbst die holzigen Kämben, die man zwischen den Nusshälften hervor pult, fördern die Gesundheit, denn sie sollen gegen Herzrhythmusstörungen helfen können.
Steckbrief
Haupt-Anwendungen: | Hautprobleme, |
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Heilwirkung: | adstringierend, anregend, antiphlogistisch, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, gewebeverdichtend, harntreibend, juckreizstillend, schmerzstillend, sekretionshemmend, |
Anwendungsbereiche: | Walnuss, Wälsche Nuss, Welschnuss-Baum, echte Walnuss, Nussbaum, Christnuss, Steinnuss, |
wissenschaftlicher Name: | Juglans regia |
Pflanzenfamilie: | Walnussgewächse = Juglandaceae |
englischer Name: | Walnut tree |
volkstümliche Namen: | Das Juglon der Waldessfruchtschale steht im Verdacht mutagen zu sein, bei zu häufiger Anwendung im Mund/Mundraum könnte Zungenkrebs oder Lippen-Leukoplakie entstehen. |
Verwendete Pflanzenteile: | Nüsse, Unreife Nüsse, Blätter, Walnussschalen, Kämben |
Inhaltsstoffe: | Walnuss, Wälsche Nuss, Welschnuss-Baum, echte Walnuss, Nussbaum, Christnuss, Steinnuss, |
Nebenwirkungen: | Das Juglon der Walnussfruchtschale steht im Verdacht mutagen zu sein, bei zu häufiger Anwendung im Mund/Mundraum könnte Zungenkrebs oder Lippen-Leukoplakie entstehen. |
Sammelzeit: | Grüne Nüsse: Juni, Blätter: Juni, Reife Nüsse: Herbst |
Anwendung

Der Walnussbaum und seine Teile sind auf vielfältige Weise nutzbar und heil wirksam.
Reife Nüsse
An allererster Stelle der Walnuss-Nutzung stehen natürlich die reifen Früchte und deren Verzehr.
Der regelmäßige Genuss von Walnüssen soll die Elastizität der Blutgefäße fördern und somit gegen Arteriosklerose und ihre Folgen wirken. Das wurde erst vor relativ kurzer Zeit von spanischen Wissenschaftlern herausgefunden. Vermutlich sind Substanzen, die den Omega-3-Fettsäuren ähneln, verantwortlich für diese Gefäß-fördernde Wirkung.
Indirekt kann der Verzehr von Walnüssen dadurch das Risiko senken, an Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken.
Grüne Nüsse
Die unreifen, grünen Nüsse werden auf vielfache Weise angewendet.
Gerne wird daraus ein Likör bereitet, mit Zimt, Vanille und Honig.
Auch kandiert werden die grünen Nüsse gerne.
Die grünen Nüsse sollen die Verdauung und die Leber stärken und das Blut reinigen. Die Durchblutung des Körpers soll verbessert werden – eine Wirkung, die vermutlich im Zusammenhang mit der Gefäß fördernden Wirkung auch der reifen Walnuss-Frucht steht.
Die unreifen Nüsse sind kurz vor dem Johannistag Ende Juni erntereif. Man sollte sie noch einfach komplett durchstechen können. Die späteren Walnussschalen sind in diesem Stadium noch weich, ebenso wie die späteren Nüsse.
Walnuss-Blätter
In der Pflanzenheilkunde sind es die Walnussblätter, die traditionell am häufigsten angewendet werden.
Sie haben durch ihren Gehalt an Gerbstoffen eine ausgeprägte zusammenziehende Wirkung.
Dadurch helfen sie gegen Probleme des Verdauungssystems und gegen Hautentzündungen.
Die Walnuss-Blätter werden vorwiegend als Tee angewendet, sowohl innerlich als auch äußerlich.
Walnussblätter-Tee
Für einen Walnuss-Tee übergießt man ein bis zwei Teelöffel Walnussblätter mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen.
Anschließend abseihen und in kleinen Schlucken trinken.
Von diesem Tee trinkt man ein bis drei Tassen täglich.
Wie bei allen stark wirksamen Heilkräutern sollte man nach sechs Wochen Daueranwendung eine Pause einlegen und vorübergehend einen anderen Tee mit ähnlicher Wirkung trinken. Anschließend kann man wieder sechs Wochen lang Walnuss-Tee trinken. Durch die Pause werden eventuelle unerwünschte Langzeitwirkungen verhindert und die erwünschte Walnuss-Wirksamkeit bleibt erhalten und lässt nicht durch Gewöhnung nach.
Walnussblätter Äußerlich
Äußerlich kann man Walnussblätter-Tee oder verdünnte Tinktur in Form von Umschlägen, Bädern oder Waschungen anwenden.
Mit dieser Art der Anwendung kann man Hautentzündungen, Ekzeme und Schuppenflechte lindern.
Walnussblätter helfen äußerlich eingesetzt auch gegen Akne, Fußpilz und Warzen.
Nusskämben
Tees oder Tinkturen aus den Nusskämben stärken das Herz und eignen sich zur begleitenden Behandlung von Herzrhythmus-Störungen.
Die Nusskämben sind die holzigen Leisten zwischen den Nusshälften.
Vier bis fünf dieser Nusskämben reichen für einen Tee. Den Tee lässt man zehn Minuten ziehen.
Davon trinkt man täglich zwei bis drei Tassen.
Nusskämben-Tinktur
Um eine Nusskämben-Tinktur selbst herzustellen, übergießt man die Nusskämben in einem Schraubdeckel-Glas mit Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt die Mischung verschlossen für 2 bis 6 Wochen ziehen.
Dann abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen.
Von dieser Tinktur nimmt man ein bis dreimal täglich 10–50 Tropfen ein.
Wenn einem die Tinktur zu konzentriert ist, kann man sie mit Wasser verdünnen.
Pflanzenbeschreibung

Der Walnussbaum ist ursprünglich in Mittelasien heimisch. Über den Mittelmeerraum kam er schließlich auch nach Mitteleuropa.
In Mitteleuropa wächst er bevorzugt in milden Gegenden. Seine Blüten sind auch ziemlich frostempfindlich, sodass er zur Blütezeit Ende April möglichst frostfreies Wetter braucht.
Der stattliche Baum wird bis zu 25 Meter hoch. Er kann bis zu 200 Jahre alt werden.
Im Frühjahr blühen die männlichen Blüten in dicken Kätzchen. Die weiblichen Blüten sind unscheinbar und kugelförmig.
Die einzelnen Blätter sind oval und wachsen in Fiedergruppen. Im Laufe des Sommers werden die Blätter etwas lederartig. Sie riechen würzig, wenn man sie zerreibt.
Bis zum Herbst entwickeln sich aus den Blüten die bekannten Walnüsse. Die gewundenen, wohlschmeckenden Früchte werden von einer harten, hellbraunen Schale geschützt.
Diese sitzen in fleischigen grünen Außenschalen, die beim Reifwerden der Früchte von selbst aufplatzen.
Die grünen Schalen enthalten einen Farbstoff, mit dem man unter anderem auch Haare färben kann.
Der Walnussbaum scheidet mit seinen grünen Anteilen ein Glykosid aus, das sich in die Substanz Juglon verwandelt, sobald sie freigesetzt wird.
Dieses Juglon verhindert das Pflanzenwachstum in unmittelbarer Umgebung des Walnussbaums. Es wirkt für den Walnussbaum also wie eine Art Unkrautbekämpfungsmittel und verhindert auch, dass sich andere Bäume in der Nähe breit machen können.